Deutschlands Städte werden grüner
Freiburg, Bonn und Essen sind recyclingpapierfreundlichste Städte. Aufsteiger des Jahres ist Leipzig
Berlin, 23.09.2011 – Gewinner des Papieratlas-Städtewettbewerbs 2011 ist Freiburg als „Recyclingpapierfreundlichste Stadt Deutschlands“, die erstmals ausschließlich Recyclingpapier in Verwaltung und Schulen verwendet. Als die „Besten der Besten“ wurden Bonn und Essen ausgezeichnet, die zum wiederholten Male ihren Spitzenplatz behaupten konnten. Leipzig wurde mit der höchsten Steigerungsrate „Aufsteiger des Jahres“. Bei den Millionenstädten liegt Berlin vorn, dicht gefolgt von München. Zehn Städte nutzen in ihren Verwaltungen bereits 100 Prozent Recyclingpapier – ein Quotenrekord. Die Städte über 100.000 Einwohner haben insgesamt ihren Recyclingpapier-Anteil um weitere vier Prozent auf nunmehr rund 70 Prozent erhöht.
„Es freut uns, dass die Beteiligung der Großstädte mit über 80 Prozent erneut außergewöhnlich hoch war und bereits über die Hälfte aller kreisfreien Städte erstmalig an dem Wettbewerb teilnahm. Zugleich zeigt der Papieratlas eine positive Entwicklung auf: Immer mehr Städte stellen komplett auf Recyclingpapier um und nutzen damit maximale Einspareffekte bei Energie, Wasser und CO2-Emissionen“, so Michael Söffge, Sprecher der Initiative Pro Recyclingpapier. „Bemerkenswert ist, dass Städte mit Spitzenleistungen in ihren Anstrengungen nicht nachlassen und mit weiteren Initiativen auch andere Städte und Einrichtungen als Vorbild motivieren.“
Die Initiative Pro Recyclingpapier führte zum vierten Mal den Städtewettbewerb in Kooperation mit dem Bundesumweltministerium, dem Deutschen Städtetag und dem Umweltbundesamt durch. Aufgrund des großen bundesweiten Interesses wurde der Wettbewerb erstmals um die kreisfreien Städte erweitert.
Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen, Schirmherr des Wettbewerbs begrüßt das Papieratlas-Projekt ausdrücklich: „Der Papieratlas motiviert zur Umstellung auf Recyclingpapier und unterstützt Städte bei der Umsetzung einer nachhaltigen Beschaffungspolitik. Zudem ist Recyclingpapier seit Jahren Symbol für Ressourceneffizienz und Musterbeispiel für ökologisch-nachhaltiges Wirtschaften.“
„Ich bin überzeugt, dass mit der Verbreitung des Papieratlas immer mehr Menschen an einer Trendwende zu einem nachhaltigen Papierkonsum mitwirken und die Siegerstädte Ansporn sind, dem gutem Beispiel zu folgen“, so Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes.
„Ich begrüße sehr, dass sich der Wettbewerb jetzt auch an mittlere und kleinere Kommunen wendet. Hierdurch wird ein zusätzlicher Impuls gesetzt, um die nachhaltige Beschaffung flächendeckend zu fördern“, sagte Dr. Stephan Articus, Geschäftsführendes Präsidialmitglied des Deutschen Städtetages.“
Der Papieratlas beinhaltet die Angaben von 88 Städten zum Papierverbrauch und den Einsatzquoten von Recyclingpapier mit entsprechenden ökologischen Einspareffekten. Die teilnehmenden Städte verwenden im Durchschnitt zu 70 Prozent das Papier mit dem Blauen Engel. Allein der dadurch eingesparte Strom1) entspricht einem Jahresverbrauch von rund 22.000 Drei-Personen-Haushalten.
1) IFEU-Studie :“Ökologischer Vergleich von Büropapieren in Abhängigkeit vom Faserrohstoff“, Heidelberg 2006